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Nicht immer muss alles im Leben glatt gehen und gerade verlaufen. Für das eigene Leben ist es sehr bereichernd, einige Dinge getan und ausprobiert zu haben um sich selbst zu finden und das zu tun, was wirklich glücklich macht.

So entstand meine Alpakafarm und meine Arbeit, die mich von ganzem Herzen erfüllt und der ich mit aller Kraft jeden Tag nachgehe.

Mit Leidenschaft für Mensch und Tier.

Mein Leben - eine Kurzfassung

Im niedersächsischen Celle geboren, verbrachte ich meine frühe Kindheit ganz idyllisch bei meinen Großeltern auf einem kleinen Bauernhof mitten in der Lüneburger Heide. Dort erlernte ich schon früh die Wollverarbeitung am Spinnrad und erwies mich dabei als äußert geduldig und geschickt. Später verdiente ich mir mit der Anfertigung von handgesponnenen Garnen aus Naturfasen (u.a. Alpakawolle) ein paar zusätzliche Euro für das Studium.

Lange bevor ich ans Studieren denken konnte, stand erst einmal ein großer Umzug mit meinen Eltern ins tiefste Bayern an, als ich 8 Jahre alt war.  Eine riesige Umstellung. Hier verbrachte ich meine gesamte Schulzeit.

Schon früh beschäftigte ich mich mit meinem späteren Beruf und überlegte, was ich einmal werden wollte. Die Entscheidung fiel mir alles andere als leicht, denn ich hatte sehr viele Interessen und Begabungen.

Schon sehr früh wurde mein musikalisches Talent erkannt, ich spielte mehrere Instrumente, leitete bereits als Schülerin Ensembles in der Kirche und tat mich als sängerisches Talent hervor.

Doch eigentlich war mein sehnlichster Wunsch ein Medizinstudium. Aufgrund schwerer Komplikationen bei meiner Geburt war ich lebenslang in ärztlicher Behandlung gewesen und wollte nun - wie meine Vorbilder - Menschen helfen.

Als es nun akut auf die Berufswahl zuging, blieben mir neben anderer Überlegungen (auch Richtung Tierpflege, Tiermedizin oder Tierfilmerin, denn Tiere gehörten immer zu meinem Leben und zu mir) nur noch die Optionen Medizin oder Musik.

Ich versuchte mich - eher nicht an einen Erfolg glaubend - an der Aufnahmeprüfung für evangelische Kirchenmusik, dem abwechslungsreichsten und anspruchsvollstem Musikstudium überhaupt. Und ich bestand sie. Dies empfand ich als Wink des Schicksals.

Mein Kirchenmusikstudium begann ich in Bayreuth und blieb dort zwei Semester. Zwar war die Ausbildung dort an den Tasteninstrumenten sehr gut, ich wollte mich aber auf die kantoralen Fächer, Gesang und Chor- und Orchesterleitung, spezialisieren.
Und so führte mich mein Weg nach Heidelberg, denn die hiesige Kirchenmusikhochschule war in diesen Fächern führend in Deutschland. Und doch konnte ich es nicht lassen, in der Stadt der Wissenschaft und der Medizin immer wieder an den Beruf zu denken, gegen den ich mich entschieden hatte.

Nach meinem Kirchenmusikstudium verschlug es mich wieder nach Bayern, dort war ich sechs Jahre lang als Kirchenmusikerin angestellt. Und ich merkte sehr schnell, dass ich damit nicht glücklich war und dass es so nicht mein ganzes Leben lang weitergehen konnte.

Ich absolvierte eine Ausbildung im Rettungsdienst beim Bayerischen Roten Kreuz zur Rettungssanitäterin und kam im Rahmen meines Dienstes auch in Kontakt mit Menschen, denen es psychisch nicht gut ging. Außerdem war ich zu Praktika in mehreren Abteilungen einer psychiatrischen Klinik verpflichtet. Und es erschütterte mich, wie respektlos von Seiten der Ärzte und des Pflegepersonals mit diesen Menschen umgegangen wurde. Auch meine Kollegen im Rettungsdienst gingen mit diesen Patienten höchstens "stiefmütterlich" um.

Und von da an war mein Interesse für die Psychologie und die Psychotherapie erwacht und mein Wunsch war groß, Menschen mit psychischen Erkrankungen zu helfen.

Ich verließ Bayern und kehrte zurück nach Heidelberg. Ich hatte die Stadt schmerzlich vermisst und sehnte mich nach ihr und den Menschen. Außerdem sah ich hier für meine Umorientierung die besten Chancen, ohne zu diesem Zeitpunkt genau zu wissen, wie sich das gestalten würde. Um erstmal Fuß zu fassen nahm ich eine kleine Kirchenmusikerstelle an, sang auch wieder professionell, leitete einen Chor und für eine kurze Zeit ein Ensemble.

Gleichzeitig suchte ich einen Heidelberger Psychoanalytiker auf. Zu dieser Zeit hatte ich immer mehr den Eindruck gewonnen, meine Richtung verloren zu haben und mich nicht wirklich zu kennen. Außerdem hatte ich viel über Freud und die Psychoanalyse gelesen und fand es extrem spannend. Ich bat den Analytiker um eine Zusammenarbeit und schloss eine mehrjährige Psychoanalyse ab. Die vielleicht beste Entscheidung meines Lebens.

In dieser wichtigen Zeit fand ich zu mir selbst, zu neuen Ideen und zu neuer Kraft. Ich erlebte mich und andere in einem ganz neuen Licht, mein Leben hat dadurch eine Tiefe und ein Verständnis erreicht, die es sonst nicht gegeben hätte. Und doch hätte ich mir manchen Schmerz gerne erspart, der dadurch zu Tage getreten ist und der mir nicht bewusst war. Doch auch hiermit kann man lernen umzugehen und durch diese Schmerzen Kraft gewinnen.

Immer klarer wurde langsam der Weg, den ich nun gehen würde. Und mit der Idee der tiergestützten Therapie schloss sich sogar ein Kreis zu meiner Kindheit.

Ich beschäftigte mich mit den Tieren, die bislang für die therapeutische Arbeit genutzt wurden - z.B. Pferde und Hunde. Nicht so meine Tiere.
Und dann schlug wieder das Schicksal zu. Eines Abends am Spinnrad, mit flauschiger Alpakawolle auf dem Schoß.

Das Alpaka wird erst seit wenigen Jahren zu therapeutischen Zwecken genutzt und der Forschungsbedarf ist noch sehr hoch. Eine ideale Aufgabe für mich, die mich sehr reizte. Also ab zur nächsten größeren Alpakafarm nach Nürtingen auf der Schwäbischen Alb. Und als ich die Tiere sah, war es in sekundenschnelle um mich geschehen.

Noch auf dem Heimweg bastelte ich gedanklich an einer Crowdfunding-Aktion, die mir das nötige Startkapital für die Anschaffung meiner Tiere ermöglichen sollte. Und es funktionierte - meine Idee begeisterte auch viele andere Menschen, ich bekam von allen Seiten Hilfe und hatte teilweise einfach unverschämtes Glück! Oder schicksalhaftes Glück.

Ich lernte in mehreren Ausbildungsseminaren alles zum Thema Alpakahaltung, Alpakazucht und zur tiergestützten Therapie.

Im Mai 2019 war es dann endlich soweit! Meine ersten vier Alpakajungs zogen auf meine Farm nach Ziegelhausen!

Seitdem sind wir alle durch sehr schwierige Zeiten gegangen und gehen immer noch einen sehr schweren Weg. Ich glaube, niemanden hat diese Zeit unbeschädigt zurückgelassen.

Die Aufgaben unserer Zeit sind gigantisch - und der Bedarf an psychotherapeutischer Hilfe so groß wie nie.
Mit meiner Farm und aktuell 12 Alpakas versuche ich nach Kräften zu helfen, kooperiere mit Psychotherapeuten und der Uniklinik Heidelberg und lerne jeden Tag mehr über das Menschsein in all seinen Facetten.

Die Alpakafarm Hirtenaue ist dank meiner faszinierenden und sanften Alpakajungs und -mädels ein Ort des Glücks. Dies dürfen alle Menschen erfahren, die uns besuchen.

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